NimmBus: Zugzielanzeiger-Gedächtnis-Seiten: Das Ende der alten Anzeiger
Endstation

Anfang 2002 wurden im gesamten Hamburger S-Bahn-Netz die fast 30 Jahre alten Zugzielanzeiger ausgetauscht. Sehen Sie hier zum Teil einmalige Bilder von der Umbauphase sowie dem Gang der alten Anzeiger Richtung Schrottpresse.

Noch hängen die alten Zugzielanzeiger, wie hier in der Haltestelle Reeperbahn, und tun unentwegt ihre Pflicht. Auch die Uhr rechts daneben läuft seit vielen Jahren pausenlos, aber ihr Ende ist ebenso besiegelt wie das des stummen Begleiters auf der anderen Seite.

Wieder festen Boden unter den Füßen hat dieser Anzeiger in der Haltestelle Jungfernstieg. Anzeiger, Info-Würfel und Uhr wurden des öfteren mit einem neuen Anstrich versehen. Am Jungfernstieg war es zuletzt Himmelblau, davor offensichtlich Dunkelrot. Die Originalfarbe war jedoch Hellgrau.

Bedingung war, dass die neuen Anzeiger an den alten Halterungen angebracht werden konnten. Denn diese auszutauschen wäre mit einem erheblichem Aufwand verbunden. Ganz ohne Probleme war die Demontage jedoch nicht immer. Besonders in den Außenstationen waren die Befestigungsschrauben derart verrottet, dass nur noch Brachialgewalt mit Trennschleifer half.

Ein Bild mit Seltenheitswert: Jungfernstieg, Gleis 1, komplett ohne Zugzielanzeiger. Bereits wenige Stunden später waren die neuen Anzeiger montiert und in Betrieb genommen. In der Zwischenzeit wurden die Fahrgäste bei jedem einfahrenden Zug über Lautsprecher informiert.

Ein Wochenende lang durften Alt und Jung gemeinsam Dienst tun. Da an den Haltestellen in der Innenstadt nur abends nach dem Berufsverkehr gearbeitet werden konnte, mussten die Monteure für die insgesamt acht Anzeiger zweimal anrücken.

Hier war vorläufig Endstation für die demontierten Anzeiger. Auf einem Bahngelände in Stellingen wurden Anzeiger, Uhren und Info-Würfel sowie das Verpackungsmaterial der neuen Anzeiger zwischengelagert.

Die gelben Kästen, Fabrikat Krüger, stammen vom Berliner Tor. Die blauen Anzeiger, Fabrikat Krone, kommen von der Bergedorfer Strecke. Sie waren dort erst seit wenigen Jahren im Einsatz. Irgendwo weiter hinten liegen die Anzeiger von der Harburger Strecke, Fabrikat Autophon.

Und weils so schrecklich ist, noch ein Bild vom Friedhof der Zugzielanzeiger. Die Gleisnummer 4 verrät: Diese Exemplare stammen vom Hauptbahnhof (in Altona gab es keine S21-Paletten).

Keine Gnade kannte schließlich das Räumkommando: Scheibe einschlagen, an den Haken hängen und aufladen.

Die letzte Reise beginnt.

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