Maßnahmen im SchnellBus-Angebot zum Fahrplan 2019
Wie das Hamburger Abendblatt am 26. Januar 2018 überraschend meldet,
plant die Stadt Hamburg zusammen mit dem HVV und den beiden
betroffenen Verkehrsunternehmen Hochbahn und VHH, zum Fahrplan 2019
das SchnellBus-Netz deutlich zu reduzieren und das Angebot auf
den verbleibenden Strecken auszudünnen.
Die SchnellBus-Linien sind eine Hamburger Besonderheit und ein Relikt
aus vergangenen Tagen. Es handelt sich praktisch um ein Netz im Netz.
Die (echten) SchnellBus-Linien 31, 34, 35, 36 und 37 fahren von den
Außenbezirken auf direkten Strecken in die Innenstadt und treffen sich
nach einem abgestimmten Fahrplan am Rathausmarkt. Ergänzt wird das Netz
durch die Linie 39, die einen nördlichen Halbring bildet.
Besonders in der Diskussion steht allerdings der Zuschlag, der für die SchnellBus-Benutzung
zu zahlen ist (2,10 Euro pro Fahrt, 43,40 Euro im Monatsabo). Die Fahrzeuge
bieten zwar einen etwas höheren Komfort, aber schneller als normale Busse
waren die SchnellBusse zuletzt nicht wirklich.
Ebenso zu den SchnellBussen zählen, wenn auch nur aus tariflicher Sicht, die
beiden Kleinbuslinien 48 und 49 in Blankenese.
Zu 2019 sind nun einschneidende Änderungen geplant:
- Die Halbringlinie 39 wird eingestellt. Als Ersatz zwischen Teufelsbrück
und U-S-Ohlsdorf wird eine neue StadtBus-Linie 392 eingerichtet, zwischen
Lufthansa-Basis und U-Wandsbek Markt eine neue MetroBus-Linie 28.
- Das Angebot auf den Linien 34, 35, 36 und 37 wird zeitweise ausgedünnt,
z. B alle 30, statt alle 20 Minuten. Dafür gibt es diverse Ersatzmaßnahmen,
z. B. fährt die Linie 111 von Bf. Altona weiter über die Elbchaussee
nach Teufelsbrück (parallel zur 36).
- Die beiden Kleinbuslinien 48 und
49 werden zuschlagfrei und verkehren künftig unter den Nummern 488 und 588.
- Im Nordosten gibt es in diesem Zusammenhang weitere Änderungen im Busnetz: Eine
neue MetroBus-Linie 17 fährt von Berne über Barmbek nach St. Pauli, die Linie 6 fährt
nur noch in die Speicherstadt, eine neue MetroBus-Linie 11 fährt von Rahlstedt (Ost)
nach U-Wandsbek Markt, die Linien 262 und 277 werden eingestellt.
Immerhin bleibt auch nach den Streichungen noch ein Netz bestehen, wenn auch etwas
übersichtlicher:
Netzplan als PDF
Ob dies nur der erste Schritt zur kompletten Einstellung bzw. Umwandlung des SchnellBus-Netzes
ist oder ob das revidierte Netz seine Fahrgäste findet, wird wohl die nähere Zukunft zeigen.
Auch in der Vergangenheit wurden immer wieder Einschnitte vorgenommen, z. B. die Rücknahme
der 35 von Schnelsen zur Messe und die Verkürzung der 39 (damals 38) von U-Billstedt nach U-Wandsbek Markt.
Auch der Ersatz der Linie 31 durch eine EilBus-Linie E38 bis Bf. Bergedorf und Einstellung des
Abschnittes in die Innenstadt war mal geplant, wurde jedoch in letzter Minute abgesagt. Aber
Totgesagte leben länger, und so bleiben uns die SchnellBusse vielleicht doch noch einige Zeit erhalten.
Nachtrag: Und zwar noch genau drei Jahre, denn zum Fahrplan 2022 wurden auch die zu diesem Zeitpunkt
noch verbliebenen drei Linien 31, 34 und 37 in andere Buslinien umgewandelt und der Hamburger SchnellBus
somit eingestellt.
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