Neue und einheitliche Aushangfahrpläne im HVV
Die gelben Fahrpläne an den Bushaltestellen haben ausgedient! Mehrere Jahrzehnte
haben sie nahezu unverändert überstanden, trotz aller Entwicklungen in der
Medien- und EDV-Welt. Nun jedoch, zum Fahrplanwechsel im Dezember 2010,
kommen die neuen an den Mast: Bewährtes bleibt erhalten, alte Zöpfe werden
abgeschnitten, notwendige und sinnvolle Verbesserungen umgesetzt. Und vor allem:
Die Fahrpläne sind HVV-weit einheitlich! Denn gerade in den Umlandkreisen,
die erst seit den Jahren 2002 und 2003 zum HVV gehören, wurden
immer noch Fahrpläne in den unterschiedlichsten Formaten und Varianten
ausgehängt.
Es wird zwei unterschiedliche Arten von Fahrplänen
geben: Den Stadtfahrplan für den typischen Stadtverkehr mit dichten
Taktfolgen, aber überwiegend einheitlichen Linienwegen, und den
Regionalfahrplan für den typischen Überlandverkehr mit seinen oft
unregelmäßigen Linienführungen, aber relativ wenigen Fahrten pro
Tag.
Erfahren Sie auf dieser Seite mehr über die Hintergründe und die
Entwicklung der neuen Aushangfahrpläne:
1 Anforderungen und Umsetzung
2 Gemeinsamkeiten von Stadt- und Regionalfahrplan
3 Der Stadtfahrplan
4 Der Regionalfahrplan
5 Informationen und Material zum Downloaden
1 Anforderungen und Umsetzung
Im Jahre 2009 wurden wir vom HVV mit der Entwicklung „neuer“
Aushangfahrpläne beauftragt. Erlaubt war alles, konkrete Vorgaben für die
Darstellung der Fahrten gab es keine. Lediglich einige äußere Zwänge und
Wünsche galt es zu beachten:
- Größere Schrift als bisher
- Mindestens 5-Minuten-Takt an allen Tagen rund um die Uhr darstellbar
- Linienwege, Verzweigungen und Fahrziele eindeutig erkennbar
- Für sämtliche Bus- und Fährlinien im HVV geeignet
- Tarifangaben für Einzelkarten
- A4-Hochformat, 1 Seite pro Linie
- Design-Richtlinien des HVV
- Möglichst farbig
In einem ersten Schritt wurde eine Studie angefertigt, in der die einzelnen
Bestandteile eines Aushangfahrplans, angefangen von der Liniennummer, über die
Abfahrtszeiten, die Linienwege bis hin zu den Fußnoten auf den Prüfstand
gestellt wurden. Was ist notwendig, was wünschenswert, was nutzlos? Was ist für
den Fahrgast einfach, was kompliziert? Was geht technisch, was nicht? Was
kennen die Fahrgäste, was ist ihnen zuzumuten? Untersucht wurden dazu auch
Fahrpläne aus anderen deutschen und europäischen Städten. Dies jedoch hat sich
nicht als sehr ergiebig erwiesen, da praktisch nirgends die oben aufgeführten
Anforderungen durchgängig erfüllt werden.
Herausgekommen aus dieser Untersuchung ist zunächst eines: Es kann keine Fahrplandarstellung geben, die
für sämtliche Linien des HVV ein lesbares Ergebnis liefern würde. Es gibt
Linien, die fahren im 5-Minuten-Takt an allen Tagen der Woche und zudem
am Wochenende auch noch nachts. So werden z. B. auf der MetroBus-Linie 5
montags bis freitags mehr als 200 Fahrten angeboten, die aber praktisch alle
auf demselben Linienweg mit überschaubaren 30 Haltestellen fahren. Auf der
anderen Seite gibt es im Überlandverkehr Linien wie die 2025 mit mehr als
100 Haltestellen. Dabei gleicht kaum eine Fahrt der anderen. Hinzu kommen
noch diverse Abweichungen in den Ferien oder an einzelnen Wochentagen.
Während also im „städtischen“ Verkehr die Abfahrtszeiten im
Vordergrund stehen und der Linienweg den meisten Fahrgästen bekannt sein wird,
ist im „ländlichen“ Verkehr oft zunächst der Linienweg wichtig, da
viele Fahrten eventuell gar nicht zum Ziel führen.
Aus all diesen Überlegungen haben sich dann fast zwangsläufig zwei Typen von
Fahrplänen ergeben, der Stadtfahrplan und der Regionalfahrplan.
2 Gemeinsamkeiten von Stadt- und Regionalfahrplan
Die Kopfzeile mit der Liniennummer, der Abschnitt mit den Fußnoten und die
Fußzeile mit dem Impressum und den redaktionellen Angaben sind bei beiden
Fahrplänen identisch. Auch die farbliche Gestaltung im mittleren Teil ist
bei beiden gleich, so dass ein einheitliches Erscheinungsbild gewährleistet
ist, auch wenn Stadt- und Regionalfahrpläne zusammen in einer Vitrine hängen.
Die Liniennummer steht weiterhin in großer Schrift oben links und dient
dem schnellen Auffinden des gewünschten Fahrplans in der Vitrine. Daneben
werden die wichtigsten Fahrziele der hier haltenden Busse gezeigt. Diese
Angaben finden sich in der Regel auch am Haltestellenschild am Mast und auf
den Zielanzeigen an
den Fahrzeugen. Der bisher gezeigte komplette Linienverlauf entfällt, da für den
Fahrgast kaum interessant ist, woher eine Linie kommt, sondern nur,
wohin sie fährt.
Eventuell eine Neuerung für Fahrgäste im Umland könnte sein,
dass die neuen Fahrpläne nicht nur linien- sondern auch haltestellenbezogen
sind. Der Aushang gilt nur für die Haltestelle, an der er hängt, und er enthält
nur die Abfahrtszeiten an dieser Haltestelle. An jeder
Haltestelle hängt somit ein anderer Fahrplan. Die Abfahrtszeiten für die
Rückfahrt finden sich auf der anderen Straßenseite und auch das erst am
Fahrziel, nicht bereits an der Einstiegshaltestelle. (Dies wiederum würde ein
Fahrgast aus Hamburg auch gar nicht anders erwarten.)
3 Der Stadtfahrplan
Auf dem Stadtfahrplan, der als Standard gilt und immer dann verwendet werden
soll, wenn er eine „lesbare“ Darstellung liefert, wird der
Hamburger Fahrgast viele bekannte Elemente wiederfinden. So wurde z. B. die
Kennzeichnung von unterschiedlichen Linienwegen und Endhaltestellen mit
Buchstaben hinter den Abfahrtszeiten und in der „Perlenschnur“
beibehalten. Neu ist dagegen die klarere Gliederung der drei Verkehrstage,
hervorgehoben durch die aus dem Fahrplanbuch bekannte farbige Hinterlegung.
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Aus Platzgründen muss künftig auf die Angabe der Tarifzonen und -ringe für
Zeitkarten verzichtet werden. Eine eigens vom HVV durchgeführte Befragung hat
jedoch ergeben, dass diese Angaben bisher nur von sehr wenigen Fahrgästen
genutzt wurden. Erhalten bleiben die Preisbereiche für Einzelkarten, die beim
Busfahrer gekauft werden können. Der konkrete Fahrpreis in Euro ergibt sich
weiterhin aus einem besonderen Tarifaushang an jeder Haltestelle, damit bei
einer Fahrpreisänderung nicht sämtliche Fahrpläne ausgetauscht werden müssen.
Komplett verändert wurden die Fahrzeitangaben, also wie lange die Fahrt zu
einer bestimmten Haltestelle dauert. Bereits im zugrunde liegenden Fahrplan
sind unterschiedliche Fahrzeiten je nach Wochentag und Tageszeit berücksichtigt,
die aber teilweise so zahlreich sind, dass sie nicht vollständig auf
dem Aushang wiedergegeben werden können. Bisher war deshalb
immer nur die längste vorkommende Fahrzeit angegeben, die sich meist auf die
Hauptverkehrszeiten bezog. In Zukunft wird es eine
Minimum/Maximum-Angabe geben, z. B. „6 bis 11 Minuten“. Damit wird
deutlich, dass es zeitweise auch wesentlich schneller geht, z. B. spät abends
oder sonntags früh.
Im Gegenzug wird nun aber nicht mehr für jede Perlenschnur eine
zugehörige „Fahrzeitschnur“ gezeigt. Deren gegenseitige
Zuordnung war aber sowieso kaum durchschaubar.
Als wesentliche Verbesserung muss auch die etwas größere Schrift genannt
werden. Durch die Verwendung einer schmalen Schriftvariante können die
Abfahrtszeiten etwas höher sein als bisher und dadurch für viele Nutzer
besser lesbar. Hinzu kommt, dass der Kontrast auf dem nun weißen Papier höher
ist als auf dem bisher verwendeten gelben. Bereits in einer frühen
Entwicklungsphase wurden die Entwürfe für die neuen Aushänge dem
Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg vorgelegt, der sie insgesamt
positiv beurteilte.
4 Der Regionalfahrplan
Für den typischen Überlandverkehr mit seinen oft vielen unterschiedlichen
Linienwegen wurde ein komplett neues Fahrplanschema entworfen, mit dem
der Fahrgast einfach und schnell die Abfahrtszeit finden kann, die ihn
zum gewünschten Ziel bringt. Die Darstellung wurde dazu konsequent auf das
Nötigste komprimiert. Auf einige Informationen, die die bisher vielerorts
ausgehängten kompletten Linienfahrpläne noch boten, wird verzichtet. So
gibt es keine Angaben mehr zu Abfahrtszeiten an anderen Haltestellen oder zu
Fahrten, die am Standort gar nicht vorbeikommen. Dadurch ist es möglich,
auch umfangreiche Linien wie die 2025 oder die 6533 in einem einheitlichen
A4-Format auszudrucken.
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Die Grundidee des Regionalfahrplans lautet:
„Suche zunächst das Fahrziel aus der
Liste der Haltestellen
und dann eine Abfahrt zur gewünschten Uhrzeit, die dorthin fährt.“
Die Verknüpfung zwischen den Fahrzielen und den Abfahrtszeiten bilden
Buchstaben A, B, C usw. Auf der linken Seite des Fahrplans steht vor jedem
Fahrziel ein Buchstabe, den man sich merken muss. Auf der rechten Seite sind
alle Abfahrtszeiten eines Tages aufgelistet. Steht der Buchstabe des gewünschten
Fahrziels dahinter, fährt diese Fahrt auch dorthin.
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Auch wenn manche Fahrpläne durch
viele Buchstaben auf den ersten Blick unübersichtlich erscheinen mögen, muss man
sich doch nur einen einzigen merken und hat seine Abfahrtszeit in wenigen
Augenblicken gefunden.
Da diese Art der Fahrplandarstellung völlig neu ist, wird, soweit der
Platz es zulässt, auf jeden Fahrplan eine kurze Bedienungsanleitung gedruckt,
die noch einmal die beiden Schritte erläutert.
Ausnahmen bestätigen natürlich auch beim Regionalfahrplan die Regel. Auch hier
gilt es, Hinweise und Fußnoten, z. B. zu Schultagen, zu beachten. Bei
Schleifenlinien kann ein Fahrziel auch zweimal in der Haltestellenliste
auftauchen, so dass man sich evtl. zwei Buchstaben merken muss. Dies ist durch
kleine Pfeile an den Haltestellennamen gekennzeichnet.
5 Informationen und Material zum Downloaden
Weitere Informationen finden Sie in folgenden PDF-Dokumenten:
Sie haben noch Fragen oder Anmerkungen zu den neuen Fahrplänen? Wir freuen
uns auf Ihre E-Mail!
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