Das MetroBus-Netz in HamburgSeite aus dem Jahr 2001! Was in Fachkreisen und bei interessierten Fahrgästen bereits seit längerer Zeit als „Busnetzüberprüfung“ bekannt war, wurde zum Sommerfahrplan 2001 umgesetzt: Hamburg bekam ein überarbeitetes, optimiertes und fahrgastfreundliches Busliniennetz. Den Kern dieses neuen Netzes bildet der MetroBus. Hierbei handelt es sich um wichtige Buslinien, die mindestens alle 10 Minuten fahren und insgesamt 60 Prozent aller Fahrgäste befördern. Das MetroBus-Netz besteht aus vielen bereits vorhandenen Linien, in einigen Bereichen wurden jedoch Verbesserungen in der Linienführung vorgenommen oder sogar neue Verbindungen geschaffen. Im Folgenden erfahren Sie alles Wichtige über das neue Hamburger Busnetz: NetzplanSie können sich zunächst unseren kombinierten Schnellbahn-/MetroBus-Netzplan als PDF-Datei herunterladen und ausdrucken: MBusNetzplan20141.pdf. Wir empfehlen einen Ausdruck mit möglichst hoher Auflösung (mind. 600 bzw. 720 DPI). Busse im HVVDie verschiedenen Busgattungen im HVV werden zum Teil neu defininiert. Ab Sommerfahrplan 2001 werden fünf Arten unterschieden, die verschiedene Verkehrsaufgaben erfüllen:Der MetroBus bietet großräumige Verbindungen auf nachfragestarken Strecken. Er fährt montags bis freitags von 6 bis 21 Uhr mindestens alle 10 Minuten. Linienführung und Abfahrtszeiten sind auf die Schnellbahnen (U-, S- und A-Bahn) ausgerichtet. Der StadtBus ergänzt die MetroBus-Linien und erschließt die Stadtteile kleinräumig. Er ist ebenfalls mit den Schnellbahnen verknüpft. Der SchnellBus bietet unabhängig von der Schnellbahn direkte Verbindungen in die Innenstadt. Die Fahrzeuge zeichnen sich durch einen höheren Komfort aus. Für die Benutzung ist ein Zuschlag zu zahlen. Der EilBus verbindet Stadtteile ohne eigenen Schnellbahnanschluss mit der nächsten U- oder S-Bahn-Haltestelle. Er hält nicht an jeder Haltestelle und erreicht so eine geringere Fahrzeit als der StadtBus. Ebenfalls als EilBus verkehren einige Werkverkehrslinien, die Beschäftigte von der Schnellbahn zum Betrieb oder ins Gewerbegebiet bringen. Der NachtBus fährt als Ersatz für die Schnellbahnen zwischen 1 und 4 Uhr. Als Bus hat er mehr Haltestellen als die Schnellbahn und sorgt so für kurze Wege bis zur Haustür. Auf vielen Abschnitten kann auch zwischen den Haltestellen ausgestiegen werden. Das MetroBus-Netz
Bewährtes in neuem GewandWer mit dem bisherigen Busnetz in Hamburg zufrieden war, mag sich über diese Neuerungen wundern. Auch die an der Entwicklung des neuen Systems beteiligte Hamburg-Consult hat in einer Untersuchung herausgefunden: Das bisherige Angebot im HVV ist bereits von hoher Qualität. Trotzdem gab es auch notorische Schwachpunkte, die von den betroffenen Bürgern immer wieder bemängelt wurden. So fehlte zum Beispiel eine Verbindung von Stellingen nach Lurup (Verlängerung der Linie 190) und in Bergedorf wurden die beiden meistgenutzten Linienzweige Speckenweg – S-Bergedorf und S-Bergedorf – Lohbrügge (Nord) von zwei verschiedenen Linien (131 und 132) bedient. Viele Fahrgäste mussten am Bahnhof zwischen beiden Linien umsteigen. Ebenfalls lange ersehnt wurde die Verlängerung der Linie 111 zum Rathausmarkt.Hinter den neuen MetroBus-Linien verbergen sich deshalb im Wesentlichen altbekannte Linien, wobei aber viele Schwachpunkte des alten Netzes aufgehoben wurden. Die folgende Übersicht zeigt detailiert alle MetroBus-Linien:
Der Takt der MetroBusseMontags bis freitags fahren die MetroBusse von 6 bis 21 Uhr mindestens im 10-Minuten-Takt, in der Hauptverkehrszeit auf einzelnen Abschnitten noch öfter. Sonnabends beginnt der 10-Minuten-Takt um 10 Uhr, sonntags um 13 Uhr. Verbesserte FahrgastinformationAllein die Einführung des Begriffs „MetroBus“ führt zu einer übersichtlicheren Darstellung des Busnetzes für die Fahrgäste. Durch die neuen Liniennummern sind die MetroBusse schnell zu erkennen. Eigene Netzpläne erleichtern die Orientierung. Im Zuge der Einführung der MetroBusse werden auch noch weitere Verbesserungen vorgenommen, die von Fahrgästen, z. B. im Fahrgastbeirat des HVV, seit längerem gefordert werden: Die Liniennummern an den Haltestellen werden wieder größer, EilBusse werden mit grünen, NachtBusse mit schwarzen Symbolen dargestellt. Bisher waren alle Symbole rot. Die MetroBus-Haltestellen sind an den komplett roten Einschüben am Haltestellensschild schon von weitem erkennbar. Die ErfinderMaßgeblich an der Entwicklung des neuen Busnetzes waren beteiligt: Hamburger Verkehrsverbund GmbH, Hamburg-Consult GmbH, Hamburger Hochbahn AG, Pinneberger Verkehrsgesellschaft mbH, Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG. Unser FazitBei genauerem Hinsehen lassen sich zwei wesentliche Bestandteile des neuen Konzepts erkennen: Die Verbesserung des Angebots durch neue Verbindungen und mehr Fahrten auf der einen Seite und die Darstellung des Kernbusnetzes unter dem neuen Begriff „MetroBus“ auf der anderen Seite. Beide Dinge haben im Grunde nichts miteinander zu tun, denn Linienänderungen und -erweiterungen gab es in der Vergangenheit fast zu jedem Fahrplanwechsel. Andererseits entpuppt sich der MetroBus lediglich als große Umbenennungsaktion, denn 15 der 22 „neuen“ Linien fahren genauso wie bisher. Ob sich der sehr künstlich wirkende Begriff MetroBus bei den Fahrgästen durchsetzen wird, ist wohl fraglich. Auch Jahrzehnte nach der Einführung des A-Bahn-Symbols spricht heute niemand von der A-Bahn, sondern nur von der AKN. Die Fahrgastinformation wird erheblich verbessert. Allein die Einführung des Netzplanes der MetroBus-Linien dürfte eine große Erleichterung für Touristen sein, aber auch für viele Hamburger, die bisher keinen Durchblick durch die 289 Stadt- und Regionalbuslinien hatten. Nachteile oder Einschränkungen durch das neue Busnetz sind (noch) nicht zu erkennen. Ein Defizit auf der Linie 24, die zunächst streckenweise seltener fuhr als vorher die Linie 374, wurde bereits im Laufe des Sommerfahrplans 2001 aufgrund von Fahrgastbeschwerden korrigiert. Wir wünschen den neuen MetroBussen gute Fahrt und reichlich Fahrgäste! |
|